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14a.mp4

love is a burning flame • the taste of love is sweet • like a bird without a song • all flowers • hot ashes for trees • year after year • time • after • time • time after – sometimes • perfume • the wind and the leaves • blue skies • flashback to moonlights • a suitcase of memories • from pain • is it a kind of a dream • floating out on the tide • is it a kind of shadow • reaching • into the night • on a winters day

Ein wiederkehrendes Thema in Franziska Opel’s Arbeiten ist die Untersuchung ikonischer Zeichen und Gesten aus der Kunst- und Kulturgeschichte, die sie inhaltlich miteinander verknüpft und gegenüberstellt. Dabei wird der jeweilige Ausstellungsraum zum Raum einer Inszenierung aus Text, Bild und Video. Es werden Kippmomente erzeugt, Bedeutungen werden verschoben und Grenzen ausgelotet, metaphorisch und räumlich. Ihre Ästhetik führt Opel zu einer weitreichenden und experimentellen Praxis, die einen sorgfältigen aber dennoch spielerischen Umgang mit Material und deren Oberflächen beinhaltet. Der von der Künstlerin entworfene Schriftzug der Leuchtreklame Church of Cold Dreams unterstreicht die Funktion des Ausstellungsraum als soziale Begegnungsstätte, die für alle Menschen offen ist. Ornamente an Fenstern, die Bespielung des Eingangsportals und die Raumaufteilung des Ausstellungsraumes 14a lassen an Elemente einer Kirche erinnern. Die Ausstellung baut auf unterschiedlichen Motiven auf, die ineinander greifen und sich überlagern –Verweise auf Kirchenfenster, ein Videostil einer Flamme als Altar, eine Skulptur als Kirchenbank, und eine künstlerische Publikation in Form eines Gebetbuches, dessen Textebene sich im Raum projiziert. Das zentrale Motiv bildet das Videostil eines Feuers: die Flamme eines Einweggrills. Flammen haben die Eigenschaft auf den Betrachter eine enorme Anziehungskraft auszuüben. Zum einen kann man Stunden der Kontemplation mit dem Blick in ein Feuer zubringen und zum anderem spendet es Wärme. Was passiert, wenn das Feuer in diesen, seinen Eigenschaften reduziert wird? Entzieht man der Flamme die Farbe, entzieht man ihr im übertragenen Sinne die Hitze, sie wird zur einer kalten Flamme. Zerlegt man die filmische Sequenz des Videos in Einzelbilder, erscheint die Flamme eingefroren, ihre Bewegung erstarrt. Sie ist zu einem Zeichen reduziert. Franziska Opel stilisiert die Flamme zu einem überdimensionierten, auf einen Seidenschal gedruckten Symbol und rückt dieses, von der Decke bis auf den Boden hängend, in das Zentrum der Ausstellung. Die Beobachtung des alltäglichen Motivs der Flamme als profanes Vorkommen, sei es als Grill- oder als Streichholzflamme, wird durch eine formale Bearbeitung sakralisiert und an einen „heiligen“ Ort, den Projektraum, versetzt. Ein zweites Element der Ausstellung bildet die steinnerde anmutende Sitzbank. Die Konstruktion der Bank wirkt auf den ersten Blick instabil, da sie in der Mitte einem Knick hat. Nehmen zwei Personen Platz, rutschen sie unweigerlich aufeinander zu. Hier kann gemeinsam oder allein Platz nehmen um in die Flamme zu schauen. Ähnlich dem Bild einer Flamme sind Liebeslieder Ort für persönliche Projektionen. So erscheinen die lyrischen Fragmente bekannter Love-Pop-Songs aus der Publikation im Raum und sind mit Hilfe einer 360 Grad–Projektion im gesamten Raum lesbar aber nicht hörbar. Das einzige Geräusch ist das einer Schallplatte, die scheinbar aufgehört hat eines der angedeuteten Musikstücke zu spielen, doch handelt es sich um die Aufnahme eines knisternden Feuers bis die Platte tatsächlich aufhört zu spielen. Die Konfrontation dieser unterschiedlichen Ebenen erzeugt ein Gefühl, das jeder für sich selber interpretieren muss. Ein poetischer Raum wird eröffnet.

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